Diamantene Hochzeit

Ich habe mir schon mehrfach geschworen, Fondanttorten nur noch nach Lust und Laune zu machen. Aber im Neinsagen war ich noch nie besonders gut…

Dieses Mal ließ ich mich zu einer Torte für eine Diamantene Hochzeit überreden.

Wenn eine bestimmte Erwartungshaltung an die Optik vorhanden ist und zudem noch ein fixer Termin steht, macht mir das enormen Stress. Ich kaufe nichts zu und fertige alle verwendeten Materialien selbst an. Da steckt richtig viel Arbeit und eine gut durchgetaktete Planung dahinter. Dazu kommt dann noch mein Hang zum Perfektionismus. Aber die größte Herausforderung liegt wohl darin, dass einfach sooo viel  schiefgehen kann. Ganz besonders großen Respekt habe ich immer vor dem Eindecken. Wenn die Konsistenz des Fondants (zu brüchig, zu klebrig o.ä.) nicht passt, habe ich ein echtes Problem. Einen Ersatzfondant und somit einen Plan B gibt es nie. Also ist  jedes Mal wieder aufs Neue Nervenkitzel pur garantiert….

Bei der aktuellen Torte lagen schon in der Vorbereitungsphase die Nerven blank. Die doofe Rose wollte nämlich partout nicht so, wie ich das wollte. Nach drei Nächten, die ich mir mit Rosenfärben und -basteln um die Ohren geschlagen habe, entstand endlich ein Exemplar, das einer echten Rose ähnelte und zumindest kein Fall für die Mülltonne war.

Es gab aber auch ein Erfolgserlebnis. Die Torte bot die ideale Gelegenheit, endlich einmal eine neue Technik zu testen. Ich wollte mich schon so lange an einer Zuckerspitze versuchen. Mein Mut wurde belohnt. Alles hat auf Anhieb funktioniert und ich fand die Optik einfach nur super. Sehr passend für den festlichen Anlass.

Eine Premiere war auch das Anbringen eines essbaren Fotos auf einer Torte. Ich war da nie so ein großer Fan davon, muss aber zugeben, dass mich die „Gesamtkomposition“ komplett überzeugt hat. Eine meiner Meinung nach total in sich stimmige Torte.

Letztendlich passierte genau das, was so gut wie immer passiert, wenn eine Torte vollendet ist. Ich bin fast ein bisschen verliebt und würde sie am liebsten behalten.  Je mehr Nerven sie mich gekostet hat, desto stärker ist die Bindung. 😉

Ach ja – unter der Fondantdecke verbirgt sich eine köstliche Schwarzwälder Kirschtorte – mit ganz viel Kirschwasser. 🙂

Viele liebe Grüße
vom Backluder

 

Geburtstagstorte Sternenfeuer

Motivtorte = gaaaaanz hoher Zeitaufwand. Okay – ich will ehrlich sein. Das liegt das hauptsächlich daran, dass ein Großteil für den kreativen Planungsprozess draufgeht. Ich kann wochenlang überlegen, korrigieren, optimieren, alles in Frage stellen und wieder verwerfen, bei Null beginnen und so weiter und so fort….. Diese Schleife lässt sich beliebig oft durchlaufen. 🙂
Es ist tatsächlich so – wenn das Konzept und die Zeitplanung stehen, ist die Umsetzung meist gar nicht mehr so tragisch.

Zur Zeit häufen sich die Anlässe, die förmlich nach einer Motivtorte rufen. Der 18. Geburtstag meiner Nichte Kim gehörte definitiv in diese Kategorie. Natürlich habe ich mir auch in diesem Fall schon lange vorher darüber Gedanken gemacht, welches Motiv passen könnte. Relativ schnell war klar, dass ich nur mit Farben und Formen arbeiten möchte und da ich mich schon längst einmal an einer „Explosion“ versuchen wollte, war die Grobskizze aufs Papier gebracht.

Bei den Farben wollte ich auf Nummer sicher gehen und den Geschmack des Geburtstagskindes treffen. Also rief ich sie an. Die unschuldige Frage „Was ist eigentlich deine Lieblingsfarbe“ beantwortete sie mit einem klaren „Pink – aber ich will keine Torte!“. Uff – und jetzt? So leicht lässt sich das Backluder nicht verunsichern und deshalb beschloss ich, trotzdem eine Torte anzufertigen. Und es zeigte sich: Diese Entscheidung war goldrichtig.

Kim feierte in ihren Geburtstag hinein und so konnte ich ihr um 00:00 Uhr die Torte zusammen mit einem Gutschein für ein Stadtwochenende (eine Absicherung musste sein, falls die Torte tatsächlich floppen sollte) überreichen. Anstelle der erwarteten Ablehnung war meine Lieblingskim 🙂 so begeistert, dass die Torte nicht einmal angeschnitten werden durfte.  Da lacht das Backluderherz! Ich hatte also alles richtig gemacht und mich zum Glück nicht von meinem Vorhaben abbringen lassen.

Sternenfeuer1

 

Sternenfeuer

Erst am nächsten Abend durfte die Torte angeschnitten werden. Anscheinend kam die Botschaft, dass Sahnetorten nur begrenzt haltbar sind, an. Unter dem Fondant versteckte sich ein Eierlikör-Wunderteig. Als Flüssigkeit habe ich in diesem Fall also 200 ml Eierlikör verwendet.

Der Boden wurde dann fondanttauglich vorbereitet (Fondant darf nicht mit der Füllung in Berührung kommen) und mit einer Himbeer-Joghurt-Füllung, die ich bei der Tortentante entdeckt habe, verfeinert.

Sternenfeuer Füllung

Die Torte schmeckte toll und ich kann die Kombi Wunderrezept mit Himbeer-Joghurt-Füllung nur empfehlen.

Und dann war kreative Resteverwertung angesagt. Ich hatte noch einen übriggebliebenen Zwischenboden und etwas Füllung übrig. So entstand spontan noch ein kleines Törtchen, das bei der Geburtstagsfeier das pinkfarbene Dessertbuffet bereichern durfte. Als Vorbote für die Torte sozusagen.

Resteverwertung Torte

Natürlich möchte ich euch das Rezept für die Füllung nicht vorenthalten.

Das kommt rein:

500 g gefrorene Himbeeren
50 – 100 g Zucker (je nach Geschmack)
1 Pckch. Tortenguss
9 Blatt Gelatine
300 g Joghurt
400 ml Sahne
1 Pckch. Sahnesteif
Saft einer frischen Zitrone

So geht’s:

Himbeeren in ein Sieb geben, ca. 50 g Zucker darüber streuen und auftauen lassen. Den aufgefangenen Saft mit Wasser auf 200 ml auffüllen, in einen Topf geben und mit dem Tortenguss aufkochen. Vorsichtig die Himbeeren unterziehen. Die Hälfte der Masse auf den unteren Boden streichen, die andere Hälfte durch ein Sieb streichen, damit die Kerne weg sind.
Gelatine einweichen.  Joghurt mit Zucker (ca. 50 g – je nach Geschmack) und dem Saft einer Zitrone glattrühren. Sahne mit Sahnesteif steif schlagen. Die ausgedrückte Gelatine vorsichtig erwärmen und auflösen. Das Himbeerpürree nach und nach einrühren. Die Masse dann unter den Joghurt rühren und zuletzt die geschlagene Sahne unterheben.

Viel Spaß beim Nachbacken
wünscht euch euer Backluder

Nachtrag vom 20.03.2015:
Das Design der Sternenfeuertorte ist einfach nur toll und vor allem für so ziemlich alle Anlässe passend. Und der Wow-Effekt ist garantiert. Ich habe den 50. Geburtstag einer ganz lieben Arbeitskollegin genutzt,  um gleich noch einmal eine Torte zu basteln. Dieses Mal allerdings nicht in Pink – ich habe stattdessen Orange-Grau verwendet. Das sind die CI-Farben unseres Unternehmens.

Torte

Und eine kleine Premiere gab es auch noch. Mein Weihnachtsgeschenk – ein Backluder-Stempel kam zum ersten Mal zum Einsatz.  Mit ihm kann ich meinen Torten jetzt auch einen persönlichen Stempel verpassen. 🙂

Stempel