Käsekuchen á la Oma

Einige werden es schon mitbekommen haben: Backen ist nicht meine einzige Leidenschaft – ungefähr genauso gerne schnüre ich meine Laufschuhe und trabe durch den Wald. Diese Hobby-Kombination ist übrigens ziemlich genial. Gewichtsprobleme kenne ich nicht, obwohl ich meine Backkreationen leidenschaftlich gerne selbst verspeise und für Schokolade, Kekse und Kuchen vieles andere stehen lasse. Alles kein Problem – die köstlichen Kalorien werden ganz easy laufend verbrannt.

Am liebsten genieße ich beim Laufen die Natur und lasse mich einfach nur treiben. Aber zwischendurch meldet sich dann doch immer mal wieder das Leistungssportler-Gen, das zweifelsohne irgendwo tief in mir schlummert. Da juckt es dann in den Beinen und ich bekomme Lust auf Tempo bzw. den einen oder anderen Wettkampf. Besonders Staffelläufe machen mir nach wie vor riesig Spaß. Unus pro omnibus, omnes pro uno (puh – das ist aber auch schon das Höchste, was ich mit meinen bescheidenen Lateinkenntnissen noch so hinbekomme). Letztes Wochenende war es mal wieder soweit. Ich durfte die Damenmannschaft des TV Thalmässing beim Landkreislauf Roth unterstützen. Und was hat das jetzt alles mit Käsekuchen zu tun? Eine durchaus berechtigte Frage …

Ganz einfach – der Abend vor einem Wettkampf läuft bei mir schon immer nach einem festen Ritual ab (ansonsten werde ich leicht panisch und meine Laune sinkt tief unter den Gefrierpunkt), wobei dem Essen ein ganz besonderer Stellenwert zukommt. Es gibt immer, wirklich immer, Nudeln mit Tomatensoße. Und danach ein süßes Teil oder ein Stück Kuchen. Letzten Freitagabend stand zufälligerweise gerade mein Lieblingskäsekuchen im Kühlschrank und somit wurde die eigentlich eingeplante Nussschnecke beiseite gelegt und der Käsekuchen erstmalig als Vorwettkampfnahrung getestet. Bei meinem empfindlichen Magen ein gewisses Risiko …

Käsekuchen

Ich kann nur sagen – das Risiko hat sich gelohnt. Mir ging es beim Lauf hervorragend, ich hatte einen super Magen und es hat riesig Spaß gemacht, mal wieder so richtig Gas zu geben. Und zur Belohnung durfte ich sogar ein „goldenes Läuferlein“ mit nach Hause nehmen – die Prämie für die schnellste auf einer Etappe gelaufenen Zeit.

Eins ist klar: Wenn Käsekuchen sooo schnell macht, gibt es den jetzt immer am Vorabend.

Käsekuchen mit Pokal

Zum Kuchen selbst möchte ich unbedingt auch noch ein paar Worte verlieren. Ich mag wirklich so gut wie jeden Käsekuchen und stoße auch einen frischkäselastigen Cheesecake nicht von der Tischkante, aber nichts kommt an einen klassischen Oma-Käsekuchen mit ganz viel Quark ran. Die Konsistenz und dieses leicht säuerliche Aroma sind einfach unschlagbar. Und nachdem euch jetzt sicherlich schon das Wasser im Munde zusammenläuft, teile ich heute mein gefühlt tausendmal gebackenes Lieblings-Käsekuchen Familienrezept mit euch.

Das kommt rein:

Teig:
150 g Mehl
1 TL Backpulver
60 g Zucker
2 Eigelb
65 g kalte Butter

Füllung:
500 ml Milch
2 Pck. Vanille-Puddingpulver
120 g Zucker
750 g Magerquark
3 Eiweiß
Spritzer Zitronensaft
40 g Zucker
50 g Rosinen (kann man auch weglassen – siehe Fotos)

1 Eigelb
etwas Milch

So geht’s:

Springform (28 cm) fetten oder mit Backpapier auslegen. Aus Mehl, Backpulver, Zucker, Eigelb und Butter mit dem Rührgerät oder mit der Hand einen Mürbteig kneten. Aus etwa 2/3 der Teigmasse einen Boden formen (ich mache das direkt mit den Fingern in der Form), den restlichen Teig für den Rand verwenden. Den Boden bei 175 °C 15 Minuten backen.

In einem Topf aus Milch, Puddingpulver und Zucker einen festen Pudding kochen. Nach dem Einrühren des Puddingpulvers in die Milch das Ganze noch einmal kurz aufblubbern lassen. Quark und Zitronensaft zugeben und mit dem Handrührgerät einrühren. Eiweiß steif schlagen und dabei den restlichen Zucker einrieseln lassen. Eischnee unter die leicht abgekühlte Puddingmasse heben. Rosinen unterheben. Füllung auf dem vorgebackenem Boden verteilen.

Eigelb mit einem kleinen Schuss Milch zerschlagen und die Füllung damit bestreichen.

50 bis 60 Minuten bei 165° C backen. Den Kuchen im Ofen abkühlen lassen. Ich öffne die Ofentür hierfür immer einen Spalt, indem ich ein Messer in den Türspalt stecke.

Tipp:
Bitte nicht wundern, wenn der Kuchen im Ofen so richtig aufgeht. Beim Abkühlen fällt er wieder in sich zusammen und sieht jedes Mal ein bisschen anders aus. Schmecken tut er aber immer! Kürzlich kam er beispielsweise so aus dem Ofen:

Viele liebe Grüße
von Eurem Backluder

Mohn-Quark-Streusel-Kuchen

Manchmal ist schlechtes Wetter gar nicht soooo schlecht. Heute regnete es ununterbrochen in Strömen und abgesehen von einem kleinen Waldlauf vor dem Frühstück, habe ich meine trockenen vier Wände nicht verlassen. Im Grunde mag ich Regentage total gerne. Da habe ich endlich einmal Zeit und Muße, mich ganz relaxt an den Schreibtisch zu setzen und Sachen zu erledigen, die schon länger auf meiner ToDo-Liste stehen. Zum Beispiel meinen Blog pflegen. Auch wenn der letzte Beitrag schon ein bisschen her ist – untätig war ich ganz sicher nicht. Ich habe viele mehr oder weniger gelungene Backexperimente gestartet und zum Glück manchmal auch daran gedacht, Fotos zu machen, bevor von den Leckereien nur noch Krümel übrig blieben. Es befindet sich also einiges in der Pipeline, das ich hier nach und nach einstellen werde.

Heute möchte ich euch einen Mohn-Quark-Streusel-Kuchen vorstellen. Ich habe ehrlich gesagt noch nie verstanden, dass viele Menschen für Mohnkuchen jeden anderen Kuchen stehen lassen. Aber nachdem auch Herr Backluder zu dieser Spezies gehört, werde ich bei interessant klingenden Mohnrezepten hellhörig und experimentiere fleißig herum. Und auch wenn ich es nie für möglich gehalten hätte, muss ich zugeben – so langsam mutiere auch ich zur Mohnliebhaberin. Bei Chefkoch bin ich über ein Rezept  gestoßen, das mich sofort angesprochen hat und das ich dann auch in leicht abgewandelter Form ausprobiert habe. Die Kombination Mohn-Quark-Streusel klingt nicht nur ziemlich perfekt – sie schmeckt auch so. Ich habe den Kuchen erstmalig an meinem Geburtstag zum Kaffeeklatsch serviert und ruck zuck war er bis zum letzten Krümelchen verputzt.

Dieser Erfolg hat mich in meinem Beschluss bestärkt, mir einen Mohnmühle anzuschaffen, damit ich endlich meinen Mohn selbst quetschen und ganz frisch verarbeiten kann. Das überall im Handel erhältliche (Fertig-)Mohnback, mit all seinen Zusatzstoffen, sagt mir nämlich gar nicht zu. Ich werde berichten…

Mohnquarkkuchen

 

Mohnquarkkuchen

Mohnquarkkuchen

Das kommt rein:

Boden- und Streuselteig:
220 g Mehl
1 TL Backpulver
100 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Ei
110 g Butter

Mohnmasse:
150 ml Milch
120 g Mohn (gequetscht oder gemahlen)
20 g Zucker
1 Vanillezucker
50 g Butter (kalt)
1 Ei

Quarkmasse:
250 g Magerquark
100 ml Milch
100 ml Sahne
1 Pck. Vanillepuddingpulver
40 g Zucker
2 Eier

So geht’s:

Den Boden einer Springform (26 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen. Den Rand einfetten oder auch hier einen Backpapierstreifen einlegen.

Mohnmasse:
Milch zum Kochen bringen. Unter ständigem Rühren Mohn, Zucker und Vanillezucker zugeben und 5 Minuten köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen und nach ca. 5 Minuten Butter und Ei unterrühren.

Teig:
Mehl, Backpulver und Salz vermischen. Zucker, Vanillezucker, Ei und Butter dazugeben. Das Ganze zügig mit den Händen oder mit dem Knethaken des Rührgeräts zu Streuseln verkneten.
3/4 des Teiges auf dem Boden der Springform verteilen und zu einem Boden andrücken. Ein Rand ist nicht notwendig. Die ausgelegte Backform und die restlichen Streusel kühl stellen.

Quarkmasse:
Zucker und Eier verrühren. Quark, Sahne, Milch, Puddingpulver zugeben und das Ganze zu einer homogenen Masse mischen.

Springform mit dem Streuselboden aus dem Kühlschrank nehmen. Maximal 2/3 der Mohnmasse auf den Teig streichen. Den Rest beiseite stellen. Die Quarkmasse auf dem Kuchen verteilen und glatt streichen. Gekühlte Streusel darüber bröseln. Mit einem Teelöffel die restliche Mohnmasse-Kleckse auf die Quarkmasse geben.

Im vorgeheizten Backofen bei 180°C 50 Minuten backen. Wer die Streusel gerne ein bisschen dunkler und knuspriger mag, kann den Ofen nach 45 Minuten auf Oberhitze stellen und noch 10 Minuten backen.
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und mit dem Messer einmal um den Rand fahren (hilft gegen Rissbildung beim Abkühlen) bei leicht geöffneter Backofentür (ich klemme immer ein Messer ein) auskühlen lassen.

Tipp:
Wer keine Mohnmühle hat, kann für die Mohnmasse auch fertiges Mohnback verwenden. Dann entfallen die restlichen Zutaten der Masse und das Aufkochen.

Viele liebe Grüße
von eurem Backluder