Schoko-Sahne-Torte

„Hallo liebes Backluder, ich bräuchte eine Tauftorte! Machst du das für mich?“ Wenn man so eine WhatsApp-Nachricht von einer lieben Freundin bekommt, gibt es nur eine Antwortmöglichkeit: ♥♥♥ Logisch! ♥♥♥

Gewünscht wurde eine schokoladige Sahnetorte. Ich habe dann noch einmal vorsichtig nachgefragt, ob es eine typische Tauftorte werden muss. Mit Fondant überzogen und alles in pastelligen Farben gehalten. Das „Nein – wir lassen dir bei der Umsetzung absolut freie Hand“ hat mich sehr erleichtert.

Ehrlich gesagt mag ich Fondanttorten nicht so gerne. Abgesehen davon, dass sie richtig viel Arbeit machen (alle Massen werden bei mir in Handarbeit gefertigt und eingefärbt) und ein gutes Timing erfordern, kenne ich niemanden, der gerne Fondant isst. Auf den ersten Blick sehen die Motivtorten oft klasse und sehr kreativ aus, aber geschmacklich finde ich „normale Torten“ ohne die pappsüße Zuckerdecke einfach besser, irgendwie auch moderner. Und auch sie bieten sehr viel Spielraum für Kreativität und eine ansprechende Optik.

Ich gebe zu – Tortenanfragen stressen mich im erst einmal. Nicht immer, aber meistens. Weil ich weiß, dass ich vieeeel Zeit und Energie in die Planung investieren werde. Da geht nämlich die Perfektionistin in mir durch und immer wieder fallen mir noch bessere, noch schönere, noch köstlichere Möglichkeiten ein. Wenn die Planung fix ist und der Zeitplan steht, fällt der gefühlte Druck schlagartig ab. Auf die Umsetzung freue ich mich nämlich meistens so richtig. Mit den Rührschüsseln hantieren, backen, dekorieren – das ist meine Welt, da bin ich voll im Flow. Vorausgesetzt es passieren keine größeren Pannen. Da sind dann starke Nerven und Improvisationstalent gefragt.

Auch bei dieser Torte bin ich gedanklich viele Möglichkeiten durchgegangen und irgendwann hatte ich es klar vor Augen:

Naked Cake (sichtbare Schichten)

– Mürbteigboden
– Schokoladenbiskuit
– Alkoholfreie Tränke für die Böden (es wurde dann Himbeersaft)
– 2 Füllungen in unterschiedlichen Farben ( die Entscheidung fiel auf  Vanille-Mascarpone und Schoko-Sahne)
– Marmelade (aufgrund der Tränke Himbeermarmelade)
– Guss aus Schokolade, die an den Seiten herabläuft (Drip Cake)
– Name des Täuflings aus Keksen
– Farbschema: Schokobraun, weiß, gold, evtl. noch türkis

Die exakte Optik einer Torte entstand, wie üblich, im Laufe des Herstellungsprozesses. Da wird so lange gebastelt, bis irgendwann alles stimmig erscheint.

Die Torte kam bei meiner Freundin und den Taufgästen sehr gut an – optisch und geschmacklich. Da lacht das Backluderherz. :-)))
Irgendwie schade, dass der kleine Kilian Franz seine Torte nicht probieren kann. Vielleicht bekommt er noch einmal eine, wenn er groß ist …

Schoko-Bananentorte

Ich wollte es niemals tun! Ehrlich! Aber besondere Anlässe erfordern eben besondere Maßnahmen und deshalb stelle ich heute ein Rezept ein, das ich zwar gebacken, aber nie einem Geschmackstest unterzogen habe.

Das ergab sich so: Meine Friseurin hat vor längerer Zeit bei mir angefragt, ob ich mir vorstellen könnte, zur Hochzeit ihrer Tochter meine Zitronentarte zu backen, da die Braut diese so liebe. Klar – warum nicht. Zitronentarte backe ich inzwischen im Schlaf. Also alles total stressfrei.

Das war der Plan, aber…
10 Tage vor der Hochzeit meldete sich dann die Braut bei mir und meinte, dass sie spontan total Lust auf etwas Schokoladiges mit Banane hätte. Hm – die Kombination mag ich zwar auch sehr gerne, beispielsweise in Form von Bananensplit-Eis. Aber in Kuchenfom habe ich mit dieser Geschmacksrichtung bisher wenig Erfahrungen gesammelt. Und dann für eine Hochzeit? Da muss alles passen! Der Stresspegel stieg leicht an… 😉

Ich habe der Braut dann ein paar Bildvorschläge gemacht, wie man das Schoko-Bananen-Thema umsetzen könnte: Sahnetorte, Tarte, Tartelettes, Cupcakes oder Blechkuchen. Die Entscheidung des Brautpaars fiel auf die eher klassische Kuchen bzw. Tortenvariante und somit lag es jetzt an mir, den Wunsch bestmöglich umzusetzen. Ich habe mich dann für eine edel anmutende, mehrschichtige Torte mit einer glänzenden Schokoladenoberfläche entschieden.

Bananentorte

Verziert wurde die Torte mit Sahnetupfen, Bananenchips und aus Zartbitterkuverüre gespritzten Dekoelementen.

Bananentorte

Für den Rand habe ich dann noch weiße Kuvertüre auf einem Backpapier verstrichen und Herzen ausgestochen.

Bananentorte

Ein Bild vom Anschnitt gibt es leider nicht. Aber ich habe mir versichern lassen, dass die Torte sehr, sehr gut geschmeckt hat und deshalb möchte ich euch das Rezept nicht vorenthalten.

 Das kommt rein:

Teig:
2 Eier
2 EL heißes Wasser
80 g Zucker
1 Vanillezucker
60 g Mehl
20 g Kakao
1 EL Backpulver

Füllung:
4-5 Bananen
1 Pck. Tortenguss klar
150 ml Apfelsaft
100 ml Weißwein
2-3 EL Zucker

Sahneschicht:
3 Blatt Gelatine
400 ml Sahne
1-2 EL Zucker

Schokoguss:
100 g Zartbitterkuvertüre
125 ml Sahne
1 Blatt Gelatine

 So geht’s:

Eier und Wasser aufschlagen. Zucker und Vanillezucker dazu einrieseln lassen. Mehl, Kakao und Backpulver auf die Mischung sieben und unterheben. Das Ganze in eine mit Backpapier ausgelegte Springform (26 cm) geben und im vorgeheizten Ofen bei 175° C ca. 20 Minuten backen.
Den Boden auf einer Tortenplatte auskühlen lassen und einen Tortenring darumlegen.

Bananen längs(!) halbieren und den Boden damit belegen. Apfelsaft, Wein, Zucker und Tortenguss in einem Topf verrühren und zum Kochen bringen. Den fertigen Guss über den Bananen verteilen. Den Kuchen in den Kühlschrank stellen und mindestens 30 Minuten auskühlen lassen.

3 Blatt Gelatine ca. 10 Minuten in Wasser einweichen. 1 EL von der Sahne aufheben, den Rest zusammen mit dem Zucker steif schlagen. Die weiche, ausgedrückte Gelatine im Sahnerest vorsichtig erwärmen (am besten im Wasserbad). Wenn sie komplett aufgelöst ist, zwei Esslöffel der steifen Sahne dazugeben und einrühren. Das Gelatinegemisch zur geschlagenen Sahne geben und vorsichtig unterrühren. Masse auf den Tortenboden geben. Den Kuchen wieder in den Kühlschrank stellen und idealerweise mehrere Stunden (oder über Nacht) auskühlen lassen, damit die Masse richtig fest wird und später nicht verläuft.

1 Blatt Gelatine ca. 10 Minuten in Wasser einweichen. Kuvertüre in kleine Stücke schneiden. Sahne und Kuvertüre mit kleiner Hitze erwärmen, bis die Schokolade schmilzt und eine homogene Masse entsteht. Die weiche, ausgedrückte Gelatine in der Schokoladensahne auflösen. Den Guss kurz abkühlen lassen (nicht zu lange – sonst wird er fest!) und anschließend vorsichtig in die Mitte der Torte gießen und zum Rand hin verlaufen lassen.

Nach Belieben verzieren.

Viele liebe Grüße
von eurem Backluder