Mohn-Quark-Streusel-Kuchen

Manchmal ist schlechtes Wetter gar nicht soooo schlecht. Heute regnete es ununterbrochen in Strömen und abgesehen von einem kleinen Waldlauf vor dem Frühstück, habe ich meine trockenen vier Wände nicht verlassen. Im Grunde mag ich Regentage total gerne. Da habe ich endlich einmal Zeit und Muße, mich ganz relaxt an den Schreibtisch zu setzen und Sachen zu erledigen, die schon länger auf meiner ToDo-Liste stehen. Zum Beispiel meinen Blog pflegen. Auch wenn der letzte Beitrag schon ein bisschen her ist – untätig war ich ganz sicher nicht. Ich habe viele mehr oder weniger gelungene Backexperimente gestartet und zum Glück manchmal auch daran gedacht, Fotos zu machen, bevor von den Leckereien nur noch Krümel übrig blieben. Es befindet sich also einiges in der Pipeline, das ich hier nach und nach einstellen werde.

Heute möchte ich euch einen Mohn-Quark-Streusel-Kuchen vorstellen. Ich habe ehrlich gesagt noch nie verstanden, dass viele Menschen für Mohnkuchen jeden anderen Kuchen stehen lassen. Aber nachdem auch Herr Backluder zu dieser Spezies gehört, werde ich bei interessant klingenden Mohnrezepten hellhörig und experimentiere fleißig herum. Und auch wenn ich es nie für möglich gehalten hätte, muss ich zugeben – so langsam mutiere auch ich zur Mohnliebhaberin. Bei Chefkoch bin ich über ein Rezept  gestoßen, das mich sofort angesprochen hat und das ich dann auch in leicht abgewandelter Form ausprobiert habe. Die Kombination Mohn-Quark-Streusel klingt nicht nur ziemlich perfekt – sie schmeckt auch so. Ich habe den Kuchen erstmalig an meinem Geburtstag zum Kaffeeklatsch serviert und ruck zuck war er bis zum letzten Krümelchen verputzt.

Dieser Erfolg hat mich in meinem Beschluss bestärkt, mir einen Mohnmühle anzuschaffen, damit ich endlich meinen Mohn selbst quetschen und ganz frisch verarbeiten kann. Das überall im Handel erhältliche (Fertig-)Mohnback, mit all seinen Zusatzstoffen, sagt mir nämlich gar nicht zu. Ich werde berichten…

Mohnquarkkuchen

 

Mohnquarkkuchen

Mohnquarkkuchen

Das kommt rein:

Boden- und Streuselteig:
220 g Mehl
1 TL Backpulver
100 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Ei
110 g Butter

Mohnmasse:
150 ml Milch
120 g Mohn (gequetscht oder gemahlen)
20 g Zucker
1 Vanillezucker
50 g Butter (kalt)
1 Ei

Quarkmasse:
250 g Magerquark
100 ml Milch
100 ml Sahne
1 Pck. Vanillepuddingpulver
40 g Zucker
2 Eier

So geht’s:

Den Boden einer Springform (26 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen. Den Rand einfetten oder auch hier einen Backpapierstreifen einlegen.

Mohnmasse:
Milch zum Kochen bringen. Unter ständigem Rühren Mohn, Zucker und Vanillezucker zugeben und 5 Minuten köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen und nach ca. 5 Minuten Butter und Ei unterrühren.

Teig:
Mehl, Backpulver und Salz vermischen. Zucker, Vanillezucker, Ei und Butter dazugeben. Das Ganze zügig mit den Händen oder mit dem Knethaken des Rührgeräts zu Streuseln verkneten.
3/4 des Teiges auf dem Boden der Springform verteilen und zu einem Boden andrücken. Ein Rand ist nicht notwendig. Die ausgelegte Backform und die restlichen Streusel kühl stellen.

Quarkmasse:
Zucker und Eier verrühren. Quark, Sahne, Milch, Puddingpulver zugeben und das Ganze zu einer homogenen Masse mischen.

Springform mit dem Streuselboden aus dem Kühlschrank nehmen. Maximal 2/3 der Mohnmasse auf den Teig streichen. Den Rest beiseite stellen. Die Quarkmasse auf dem Kuchen verteilen und glatt streichen. Gekühlte Streusel darüber bröseln. Mit einem Teelöffel die restliche Mohnmasse-Kleckse auf die Quarkmasse geben.

Im vorgeheizten Backofen bei 180°C 50 Minuten backen. Wer die Streusel gerne ein bisschen dunkler und knuspriger mag, kann den Ofen nach 45 Minuten auf Oberhitze stellen und noch 10 Minuten backen.
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und mit dem Messer einmal um den Rand fahren (hilft gegen Rissbildung beim Abkühlen) bei leicht geöffneter Backofentür (ich klemme immer ein Messer ein) auskühlen lassen.

Tipp:
Wer keine Mohnmühle hat, kann für die Mohnmasse auch fertiges Mohnback verwenden. Dann entfallen die restlichen Zutaten der Masse und das Aufkochen.

Viele liebe Grüße
von eurem Backluder

Apfelkuchen mit Streusel

Es ist wieder soweit! Die Apfelsaison hat begonnen. Los geht der Reigen mit den Kornäpfeln, die im Garten auf die Ernte warten. Und da diese Sorte leider nicht lagerfähig ist, muss sie so schnell wie möglich gegessen bzw. zu Apfelmus oder Apfelkuchen verarbeitet werden.

Nachdem sich diese Woche kurzfristig zwei ganz besonders liebe Freunde angekündigt haben, um ein paar Tage bei mir zu urlauben, musste natürlich sofort der Backofen angeworfen werden. Von einem echten Backluder wird schließlich erwartet, dass es rund um die Uhr leckeren Kuchen gibt. 🙂

Nach kurzer Überlegung war klar: Die Apfelsaison wird eröffnet. Für einen Hefeteig blieb keine Zeit. Also musste ein schneller Rührteig her. Und kaum kam der Kuchen aus dem Ofen, fielen meine Freund auch schon darüber her. Das einstimmige Urteil: sehr lecker. Besonders die Streusel sind ein Gedicht – so richtig schön crunchy. Dies ist auch der Grund, warum dieser Apfelkuchen meiner Meinung nach einer der wenigen Kuchen ist, die frisch ganz besonders gut schmecken (das empfinde ich sonst nur bei Hefeteigen so). An den nächsten Tagen ist das Ganze zwar gut durchgezogen und entsprechend aromatisch, aber die Streusel weichen leider etwas auf.

Der Kommentar meiner Gäste:
Sie: „Am besten frisch – mit den knusprigen Streuseln. Soooooo lecker!“
Er: „Er wird mit jedem Tag besser.“
Ihr seht – reine Geschmacksache – also am besten selbst probieren.

In einer Sache waren wir uns einig. Der Zitronenschalenabrieb macht den Kuchen herrlich sommerlich. Im Winter werde ich den Teig stattdessen mit etwas Rum aromatisieren.

Eins noch – bevor irgendwelche unleckere Gedanken aufkommen. Die schwarzen Punkte in den Streuseln sind keine Ameisen. 😉 Das sind die frischen Vanilleschoten.

Das kommt rein:

Teig:
125 g Butter
130 g Zucker
Mark einer Vanilleschote oder ein Pck. Vanillezucker
1 – 2 TL abgeriebene Zitronenschale (im Winter alternativ ein EL Rum)
1 Prise Salz
4 Eier
250 g Mehl
1/2 Pck. Weinsteinpulver oder Backpulver

Belag:
1,5 kg Äpfel
150 g Butter
180 g Zucker
Mark einer Vanilleschote oder 1 Pck. Vanillezucker
1 TL Zimt
250 g Mehl

So geht’s:

Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und in Viertel schneiden. Die Apfelviertel jeweils längs ca. 3-4 mal einschneiden.
Für die Streusel Butter, Zucker, Vanillezucker, Zimt und Mehl mit dem Knethaken oder mit der Hand verkneten. Den Streuselteig kühl stellen.
Für den Teig Butter, Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Die Eier einzeln einrühren. Das Mehl zusammen mit dem Weinsteinpulver vorsichtig unterrühren.
Den Teig auf ein gefettetes Backblech verteilen und glattstreichen.  Die Apfelviertel dicht aneinander auf den Teig legen. Zuletzt den Streuselteig in grobe Brösel zerteilen und auf die Äpfel streuen.
Im vorgeheizten Ofen bei 180°C für 45 Minuten backen.

Viele liebe Grüße von
Eurem Backluder