Weihnachtsbäckerei 2024

Wann ist die ungünstigste Zeit für einen Backofendefekt?
Ganz klar: Wenn die Adventszeit und damit die Weihnachtsbäckerei ansteht.

Aber ich fange besser mal von vorne an:  Nachdem ich für dieses Jahr eine Null-Plätzchen-Backrunde angeküdigt hatte, gab es überraschend viel Gegenwind. So hatte zum Beispiel mein Bürokollege keinerlei Verständnis, sah er doch seine alljährliche Plätzchenversorgung stark gefährdet. Und als dann auch noch Herr Backluder feststellte, dass so ein paar Plätzchen schon gut wären, waren die Vorsätze dahin und die Planung ging los.

Für mich ist das Stressigste an der Plätzchenproduktion die Entscheidungsfindung. Wie viele Sorten sollen gebacken werden und vor allem welche? Ein paar Neue sollten immer dabei sein, ohne jedoch auf die beliebten, altbewähretn Sorten zu verzichten. Na ja – da musste ein Kompromiss her und ich habe tatsächlich ein paar meiner Klassiker von der Backliste gestrichen, die dann so aussah:

– Vanillekipferl
– Pistazienküsse
– Kaffeetaler
– Mohnbusserl
– Kürbiskipferl
– Butterwölkchen
– Nusskekse
– Nougatherzen
– Rosinenhäufchen
– Spitzbuben
– Schokoladenbrot
– Tonka-Traumstücke

Darauf basierend wurde der Einkaufszettel erstellt, alles besorgt und die ersten Teige im Kühlschrank zwischengelagert. Losgehen sollte es mit den Spitzbuben. Also rein mit ihnen in den Ofen, aber irgendwie wollten sie nicht durch werden. Kaum habe ich dann aber die Plätzchen für eine Minute aus den Augen gelassen, waren sie schlagartig leicht verkohlt. Komisch – aber gut – muss ich eben beim nächsten Mal besser aufpassen. Aber wieder das gleiche Spiel. Da stimmt doch was nicht! Des Rätsels Lösung: Mein normalerweise treu dienender Backofen hatte einen Infekt – ähm – Defekt. Die oberen Heizwendel hatten ihr Leben ausgehaucht und somit konnte der Ofen nur noch von unten heizen. Na super – das schnelle Ende der Weihnachtsbäckerei. 🙁
Aber zum Glück durfte ich den Backofen der Nachbarn in Beschlag nehmen. Verbunden mit einem tollen Trainingseffekt, weil ich ständigt Backbleche zwischen den beiden Häusern hin- und herjonglieren musste. Aber wo ein Wille, da ein Weg und auch wenn es deutlich länger als geplant dauerte, landeten letztentlich zwölf leckere Kreationen auf dem Plätzchenteller.

Plätzchenauswahl

 

Meine Favoriten? Sehr schwierig. Aber wenn ich Podestplätze vergeben müsste, würden es die Pistazienküsse  (oben, dritte von rechts) und die Mohnbusserl (unten, zweite von links) auf alle Fälle schaffen. Um Platz 3 gibt es einen engen Kampf zwischen Nougatherzen, Kaffetalern und Spitzbuben. 🙂

Und noch eine erfreuliche Nachricht: Der Backofendoktor war inzwischen da und der Ofen heizt jetzt wieder. Von unten und von oben!

Liebe vorweihnachtliche Grüße
vom Backluder

 

 

Tonka-Traumstücke

Jedes Jahr im November stellt sich mir die gleiche Frage: „Backe ich heuer Plätzchen und wenn ja, welche?“. Meist werden dann Kollegen, Bekannte, Freunde (einfach so gut wie jeder, der meinen Weg kreuzt) befragt, welche Plätzchen ihrer Meinung nach ein Muss auf dem Weihnachtsteller sind. Neben Spitzbuben und Nougatstangen werden so gut wie immer auch Vanillekipferl genannt. Ich mag Vanillekipferl gerne, muss aber zugeben, dass sie es bisher nicht in den Olymp meiner Lieblingsplätzchen geschafft haben.

Bisher – denn die Tonka-Traumstücke erinnern hinsichtlich Konsistenz und Geschmack sehr stark an Vanillekipferl, meiner Meinung nach schmecken sie aber noch besser. Die Tonkabohne liefert einfach ein ganz besonderes Aromaerlebnis. Zudem sind die Traumstücke unglaublich schnell gemacht. Sie lassen sich auch in größeren Mengen schnell produzieren und eignen sich dadurch super zum Verschenken.

Tonks-Traumstücke

Tonka-Traumstücke

Das kommt rein:

200 g Mehl
100 g Butter
50 g Zucker
1 Vanillezucker
1/4 Tonkabohne gerieben
2 Eigelb (ca. 40 g)

50 g Puderzucker
1 Vanillezucker
1/4 Tonkabohne gerieben

So geht’s:

Mehl in eine Schüssel geben. Butter, Zucker, Vanillezucker und geriebene Tonkabohne dazu und alles verkneten. Ich mache das immer mit den Händen. Aus dem Teig fingerdicke Würste rollen und davon etwa 2 cm dicke Scheiben abschneiden.
Die Traumstücke auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei 180 Grad ca. 15 Minuten backen.
Kurz abkühlen lassen, aber noch warm in der Puderzuckermischung wälzen.

Tipp:
Hartgesottene Vanillekipferl-Liebhaber können, um ihrem Lieblingskeks näher zu kommen, natürlich die Tonkabohne durch Vanille(-zucker) ersetzen.

Weihnachtliche Grüße
von Eurem Backluder