Nougat-Sahne-Herzkuchen

Muttertag ist immer eine schöne Gelegenheit, der Mama mit einer Backkreation Danke zu sagen. In diesem Jahr hat mich der nahende Termin allerdings ein bisschen in Bedrängnis gebracht. Wann backen, wenn das Wochenende komplett mit Terminen zugepflastert ist und ich von Samstagmorgen bis Sonntagmittag unterwegs bin? Hm – schwierig. Zum Glück hatte ich die zündende Idee.

Warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und Vatertag und Muttertag unter einen Hut bringen? Ein gemeinsamer Herzkuchen für zwei. Das passt doch perfekt. Also habe ich mich gestern Abend kurzentschlossen noch in die Küche gestellt, um eine Vater-/Muttertagstorte zu backen. Die Kreativität war aufgrund des späten Abends und der begrenzt zur Verfügung stehenden Zutaten eingeschränkt, also habe ich mich von Chefkoch in Kombination mit dem Inhalt meiner Speisekammer inspirieren lassen.

Herausgekommen ist ein wirklich sehr süßer, zum Anlass passender Kuchen. Ich bin davon überzeugt, dass da jeder Mama bzw. jedem Papa das Herz aufgeht …
Zudem ist der Kuchen wirklich leicht zu machen und absolut anfängertauglich. Also: Ran an die Backschüssel!

Für die Bildqualität möchte ich mich entschuldigen. Zum einen macht die Backluderkamera gerade Urlaub auf Bali (zusammen mit meiner Nichte) – somit blieb nur das Handy. Zum anderen sollte die Torte ganz früh ausgeliefert werden. Ich musste also mit den morgendlichen Lichtverhältnissen klarkommen. Für einen Profi sicherlich kein Problem. Für mich als Gelegenheitsfotografin eine kleine Herausforderung …

Ich finde, dass der Kuchen zum Anbeißen aussieht. Okay – bei der Sahneverzierung besteht durchaus Luft nach oben. Das hat aber einen Grund. Als Kuchen und Nougatsahne gestern Abend endlich ausgekühlt waren, war es schon spät und ich entsprechend hundemüde. Also musste das Ganze im Halbschlaf zusammengebastelt und dekoriert werden. Zuletzt stand ich noch vor einer besonderen Herausforderung – dem Unterbringen der noch übrigen Sahne. Entstanden ist daraus der herzförmige Sahneberg in der Mitte. Vielleicht nicht gerade ein optisches Highlight, aber auf alle Fälle zielführend. Die Sahne war weg. 🙂

Das kommt rein:
Teig:
170 g Butter
120 g Zucker
4 Eier
170 g Mehl
2 TL Backpulver
120 g Zartbitterschokolade gerieben

Füllung:
1 Sahne (200 ml)
200 g Nuss-Nougat (keine Nuss-Nougat-Creme!)
1 Pck. Sahnesteif

Dekoration:
1 Sahne (200 ml)
1 Pck. Sahnesteif
Geröstete Haselnüsse oder Nusskrokant oder …

So geht’s:
Butter und Zucker aufschlagen. Die Eier einzeln zugeben und gut unterrühren. Mehl und Backpulver unterrühren, zuletzt die Schokoraspel unterheben. Den Teig in eine gefettete (Herz-)form geben und bei 180°C ca. 45 Minuten backen.

Die Sahne in einem Topf auf dem Herd erhitzen (bis sie zu köcheln anfängt) und über die Nougatmasse gießen. Gelegentlich umrühren, damit sich der Nougat auflöst. Danach in den Kühlschrank stellen.

Wenn Kuchen und Nougatsahne ausgekühlt sind (ca. 2 Stunden), den Kuchen einmal durchschneiden. Die Nougatsahne zusammen mit Sahnesteif aufschlagen und den Kuchen damit füllen.

Für die Deko die zweite Sahne mit Sahnesteif aufschlagen. Ca. ein Drittel der Sahne auf der Oberfläche verteilen. Den Rest in einen Spritzbeutel geben und einen Rand aus Sahnetupfen aufspritzen. Nach Belieben verzieren, zum Beispiel mit gerösteten Haselnüssen.

Tipp:
Anstelle der Schokolade kann man auch gemahlene Nüsse verwenden. Oder – bei einem Kuchen sollten Kalorien sowieso keine Rolle spielen – einfach die Nüsse zusätzlich zugeben.  🙂

Anmerkung:
Meine Eltern fanden die Idee der gemeinsamen Torte super – sie waren richtig gerührt. Inzwischen habe ich auch die Rückmeldung bekommen, dass der Kuchen sehr gut schmeckt! Vielleicht möchte der eine oder andere von euch ja auch Mama und/oder Papa mit einem Kuchen überraschen …

Viele liebe Grüße
von eurem Backluder

 

Heidelbeer-Cheesecake

Klassischer Käsekuchen findet sich auf der Liste meiner absoluten Lieblingskuchen ganz weit oben. Heute möchte ich das Rezept eines Cheesecakes, einer derzeit sehr angesagten Variante des Käsekuchens mit euch teilen. Man könnte annehmen, dass Cheesecake einfach nur um eine Übersetzung aus dem Englischen ist und es sich somit um einen stinknormalen Käsekuchen handelt, dem ist aber nicht so. Der Unterschied zwischen dem bekannten Klassiker und seinem amerikanischen Pendant liegt darin, dass der Käsekuchen normalerweise in erster Linie aus Quark besteht, für einen Cheesecake vor allem Frischkäse verwendet wird. Dadurch wird er cremiger, aber auch schwerer. Ich persönlich favorisiere klassischen Käsekuchen, aber hin und wieder genieße ich auch liebend gerne ein Stückchen Cheesecake. Vor allem, wenn er schnell gemacht ist und wie dieser Heidelbeer-Cheesecake einfach genial schmeckt. Aufgrund der Farbkontraste macht er zudem optisch echt was her.

Wer meinen Blog verfolgt, hat wahrscheinlich bemerkt, dass ich eine Schwäche für die Heidelbeer-Frischkäse Kombination habe. Vor einiger Zeit habe ich mich schon einmal an Mini Heidelbeere-Cheesecakes versucht. Heute gibt es die große Schwester davon. 🙂

Egal zu welchem Anlass ich den Kuchen bisher mitgebracht habe, es bleibt so gut wie nie auch nur ein Krümelchen übrig und ich werde ständig nach dem Rezept gefragt. Dabei entstand er ein wenig aus der Not, weil ich bei einem akuten Anflug von Käsekuchenhunger feststellen musste, dass mein Kühlschrank für meinen Lieblingskäsekuchen nicht genügend Quark beherbergt. Not macht ja bekanntlich erfinderisch und so wurde es der Heidelbeer-Cheesecake. Und wie so oft im Leben entpuppte sich ein „Notfall“ im Nachhinein als Glücksfall. Zudem der Kuchen auch wirklich ratzfatz gemacht ist. 🙂

Das kommt rein:

220 g Haferkekse
75 g Butter
1/2 TL Salz
120 g Zucker
250 g Magerquark
600 g Frischkäse (keine fettreduzierte Variante verwenden!)
3 Eier
1 Päck. Vanillezucker
1 Glas Heidelbeeren (ca. 200 g Abtropfgewicht)
1 Pckch. Tortenguß

So geht’s:

Eier, Quark und Frischkäse sollten gleiche Temperatur haben. Am besten eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank nehmen und bei Zimmertemperatur stehen lassen.

Haferkekse in einen Gefrierbeutel geben, diesen fest verschließen und die Kekse mit einem Nudelholz zerbröseln. Es muss nicht ganz fein sein, ein paar grobere Stückchen machen den Boden sogar ein bisschen knuspriger. Aber nicht zu groß! 😉
Butter in einem Topf erwärmen. Keksbrösel und Salz dazugeben und vermengen. Die Teigmasse auf dem Boden einer gefetteten oder mit Backpapier ausgelegten Springform verteilen und fest andrücken.
Den Boden für 10 Minuten bei 170 °C backen und danach kurz abkühlen lassen.

Eier, Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Quark und Frischkäse unterrühren. Masse auf dem vorgebackenen Boden verteilen und noch einmal für 40 Minuten in den Ofen schieben (170 °C). Den Kuchen möglichst langsam abkühlen lassen. Ich klemme hierfür ein Messer in die Ofentür, damit die warme Luft langsam entweichen kann. Das hat den Vorteil, dass er an der Oberfläche nicht so stark einreißt. Weiter tragisch sind Risse aber nicht, weil die Blaubeerschicht diese später sowieso verdeckt.

Kuchen in den Kühlschrank geben (am besten über Nacht). Heidelbeeren abgießen, den Saft auffangen. Tortenguss in 250 ml Heidelbeersaft einrühren und das Ganze unter Rühren zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen, Heidelbeeren einrühren. Masse von der Mitte her auf der Frischkäsemasse verteilen und Kuchen abkühlen lassen.

Tipps:
Einen Teil der Haferkekse ersetze ich oft durch Löffelbiskuit- oder Zwiebackreste.
Anstelle der Heidelbeerkonserve können natürlich auch Tiefkühlbeeren verwendet werden. Diese hierfür in einem Topf erwärmen und mit etwas Stärke binden. Nach Belieben süßen. Total lecker schmeckt der Kuchen übrigens auch mit einem Himbeertopping!

Viele liebe Grüße
von eurem Backluder

Obstkuchen

Der Sommer verabschiedet sich und somit neigt sich auch die Zeit meines Lieblings-Sommerkuchens dem Ende entgegen. Ja – bei mir gibt es tatsächlich einen Kuchen, den ich heiß und innig liebe und trotzdem würde es mir nie einfallen, ihn in den Wintermonaten zu backen. Er ist sooo leicht, sooo beerig, sooo frisch – einfach Sommer pur.

Wenn im Frühjahr die ersten Erdbeeren verführerisch aus den Regalen lachen, beginnt meine Beerenkuchensaison. Im Laufe des Sommers landen die verschiedensten Früchtchen – Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren, Stachelbeeren, Brombeeren…. auf meinem Kuchenteller. Und wenn einmal nicht genügend Beeren im Garten geerntet werden können, greife ich auch gerne zu Tiefkühlbeeren oder kombiniere mit anderen Obstsorten. Auch Kirschen, Pfirsiche, Nektarinen, Mangos, Feigen usw. eignen sich super.  Da könnt ihr eure Obstvorlieben voll ausleben. Gerade die daraus entstehenden farbenfrohen Kombinationen machen aus dem Kuchen einen optischen Augenschmaus. Und das Auge isst ja bekanntlich mit…

Ich habe euch meinen Sommerkuchen auch schon einmal vorgestellt – und zwar hier. Aber die gestrige Version war einfach zu schön, als dass ich davon nicht ein paar Fotos machen musste, die ich euch nicht vorenthalten möchte… 🙂

Beerenkuchen Draufsicht

Und jetzt wird es Zeit für eine kleine Beichte. Der Kuchen mit 30 cm Durchmesser reicht bei Herrn Backluder und mir genau …

Beerenkuchen

… ähm … räusper … für EINE Mahlzeit.

Ich weiß – das klingt ziemlich verfressen, aber zu unserer Verteidigung muss ich vorbringen, dass der Kuchen bei uns ein Mittagessen ersetzt und zudem ein echtes Leichtgewicht ist. Im Boden ist wenig Zucker und die Quark-Joghurt-Masse ist komplett ungesüßt. Ein halber Kuchen ist da ruckzuck weggeputzt.

Dazu noch ein Liegestuhl und eine Tasse Cappuccino. Ein klarer Fall von Genussluxus!

Kuchen im Garten

Ein bisschen Wehmut ist natürlich immer dabei, wenn sich mal wieder ein Sommer verabschiedet, aber zugleich steigt im Hause Backluder auch die Vorfreude auf die Wintermonate. Nicht ganz unschuldig ist dafür sicherlich das winterliche Pendant zum Beerenkuchen, meine heiß geliebten Zimtschnecken. Ich freue mich jetzt schon darauf. 🙂

Das kommt in den Obstkuchen rein:

3 Eier
90 g Zucker
2 Msp. Vanille (alternativ 1 Pck. Vanillezucker)
70 g Mehl (ich nehme am liebsten Dinkelmehl Type 630)
30 g Stärke
1 Msp. Backpulver
500 g Joghurtzubereitung (gibt es z.B. von Exquisa), alternativ könnte man auch Quark und Joghurt mischen
500 g Beeren oder anderes Obst

So geht’s:

Den Backofen auf 190° C vorheizen. Boden einer Springform (ich verwende 30 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen.
Für den Teig die Eier mit Zucker und Vanillezucker zu einer sehr schaumigen Masse aufschlagen. Mehl, Stärkemehl und Backpulver zusammen mischen und auf die Eischaummasse sieben und locker unterheben.
Die Masse sofort in die Springform füllen, glatt streichen und ca. 13-15 Min. backen.
Nach dem Erkalten (das geht sehr schnell) 500g Joghurt-Quarkzubereitung auf dem Boden verstreichen. Das Obst darauf verteilen. Sofort genießen!

Viele liebe Grüße
von eurem Backluder

Nusskuchen

Es gibt Momente im Leben, die einen schlagartig zurück in die Kindheit versetzen. Ein bekanntes und vielleicht längst vergessen geglaubtes Geräusch, ein Geruch, ein Geschmack…
Mir ist es so ergangen, als ich vor inzwischen etlichen Jahren ein Stück Nuss-Guglhupf mit Nussglasur in den Mund genommen habe. Sofort fühlte ich mich um Jahrzehnte zurückgesetzt. Eine Tante meiner Mutter wohnte in Etzelwang, einem einige Kilometer entfernt gelegenen Ort und immer wenn wir sie besuchten, nahmen wir beim dort ansässigen Bäcker Kuchen mit. Gekauften Kuchen gab es bei uns so gut wie nie, daheim wurde selbst gebacken. Natürlich nur für das Wochenende, wenn Besuch kam oder zu besonderen Anlässen. Umso besonderer war es für uns Kinder, uns aus der Auslage einer Bäckerei eine Leckerei aussuchen zu dürfen – purer Luxus. Für mich gab es nie die Qual der Wahl. Nachdem ich auch nur ein einziges Mal den Nusskuchen mit Nussglasur probiert hatte, wollte ich nie wieder etwas anderes.
Seither habe ich unzählige Varianten von nussigem Gebäck gegessen und es schmeckte mir alles (bin halt ein Nussfan). Aber nur genau diese eine Kombi mit der Nussglasur schafft es, mich schlagartig an meine Kindheit erinnern zu lassen. Und deshalb möchte ich heute ein Rezept vorstellen, das meiner Meinung nach dem Kuchen aus der Etzelwanger Bäckerei am nächsten kommt. Heute ausnahmsweise mal ohne Glasur, stattdessen habe ich den Kuchen in Gläser gepackt.

Trockene Kuchen backe ich sehr gerne im Glas. Sie sind dadurch problemlos ein paar Monate haltbar. Wenn mal überraschend Besuch hereinschneit, kann er gleich mit Selbstgebackenem beglückt werden. Zudem eignet sich Kuchen im Glas auch sehr gut als Mitbringsel oder Geschenk. Und wenn ich einmal von einem akuten Anfall von Kuchenlust überfallen werde, brauche ich nur in den Keller gehen und ein Glas „schlachten“.

Mmmmmh – wenn das nicht gute Laune macht. Da vergesse ich sogar mal kurz den fehlenden Guss… 😉

Steht ihr auch so auf nussige Kuchen? Dann solltet ihr unbedingt auch einmal diese Nussecken testen. Neben mir stehen gerade ein paar davon. Ähm – es waren zumindest gerade vorhin noch ein paar…

Das kommt rein:
250 g Butter
180 g Zucker
4 Eier
1 Prise Salz
250 g Mehl
1 Pck. Backpulver
250 g Haselnüsse gemahlen
1/8 l Milch

So geht’s:
Butter und Zucker aufschlagen. Anschließend die Eier einzeln zugeben und verrühren. Mehl und Backpulver unterheben. Zuletzt die Haselnüsse und die Milch vorsichtig unterrühren.
Den Teig in eine gut gefettete und mit Semmelbrösel bestreute Guglhupf- oder Kastenform geben und bei 180°C 60 Minuten backen.
Wenn man den Kuchen direkt nach dem Backen aus der Form nehmen möchte, bricht er leicht. Deshalb arbeite ich mit den Semmelbröseln und lasse den Kuchen in der Form abkühlen.

Tipp:
Falls ihr den Kuchen im Glas backen möchtet, solltet ihr Sturzgläser (werden nach oben nicht enger) verwenden, ansonsten bleibt euch nichts anderes übrig, als den Kuchen direkt aus dem Glas zu essen. Ich verwende meistens diese hier mit 435 ml Inhalt.

Die Gläser innen gut einfetten und mit Semmelbröseln bestreuen. Aber bitte unbedingt aufpassen, dass der Rand oben sauber bleibt! Nur so ist der Kuchen auch haltbar und fängt nicht an zu schimmeln. Die Gläser zu zwei Drittel füllen und in den Ofen stellen. Nach dem Ende der Backzeit die Gläser aus dem Ofen nehmen und sofort mit dem Deckel fest verschließen.

Viele liebe Grüße
von eurem Backlusder

 

Mohn-Quark-Streusel-Kuchen

Manchmal ist schlechtes Wetter gar nicht soooo schlecht. Heute regnete es ununterbrochen in Strömen und abgesehen von einem kleinen Waldlauf vor dem Frühstück, habe ich meine trockenen vier Wände nicht verlassen. Im Grunde mag ich Regentage total gerne. Da habe ich endlich einmal Zeit und Muße, mich ganz relaxt an den Schreibtisch zu setzen und Sachen zu erledigen, die schon länger auf meiner ToDo-Liste stehen. Zum Beispiel meinen Blog pflegen. Auch wenn der letzte Beitrag schon ein bisschen her ist – untätig war ich ganz sicher nicht. Ich habe viele mehr oder weniger gelungene Backexperimente gestartet und zum Glück manchmal auch daran gedacht, Fotos zu machen, bevor von den Leckereien nur noch Krümel übrig blieben. Es befindet sich also einiges in der Pipeline, das ich hier nach und nach einstellen werde.

Heute möchte ich euch einen Mohn-Quark-Streusel-Kuchen vorstellen. Ich habe ehrlich gesagt noch nie verstanden, dass viele Menschen für Mohnkuchen jeden anderen Kuchen stehen lassen. Aber nachdem auch Herr Backluder zu dieser Spezies gehört, werde ich bei interessant klingenden Mohnrezepten hellhörig und experimentiere fleißig herum. Und auch wenn ich es nie für möglich gehalten hätte, muss ich zugeben – so langsam mutiere auch ich zur Mohnliebhaberin. Bei Chefkoch bin ich über ein Rezept  gestoßen, das mich sofort angesprochen hat und das ich dann auch in leicht abgewandelter Form ausprobiert habe. Die Kombination Mohn-Quark-Streusel klingt nicht nur ziemlich perfekt – sie schmeckt auch so. Ich habe den Kuchen erstmalig an meinem Geburtstag zum Kaffeeklatsch serviert und ruck zuck war er bis zum letzten Krümelchen verputzt.

Dieser Erfolg hat mich in meinem Beschluss bestärkt, mir einen Mohnmühle anzuschaffen, damit ich endlich meinen Mohn selbst quetschen und ganz frisch verarbeiten kann. Das überall im Handel erhältliche (Fertig-)Mohnback, mit all seinen Zusatzstoffen, sagt mir nämlich gar nicht zu. Ich werde berichten…

Mohnquarkkuchen

 

Mohnquarkkuchen

Mohnquarkkuchen

Das kommt rein:

Boden- und Streuselteig:
220 g Mehl
1 TL Backpulver
100 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Ei
110 g Butter

Mohnmasse:
150 ml Milch
120 g Mohn (gequetscht oder gemahlen)
20 g Zucker
1 Vanillezucker
50 g Butter (kalt)
1 Ei

Quarkmasse:
250 g Magerquark
100 ml Milch
100 ml Sahne
1 Pck. Vanillepuddingpulver
40 g Zucker
2 Eier

So geht’s:

Den Boden einer Springform (26 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen. Den Rand einfetten oder auch hier einen Backpapierstreifen einlegen.

Mohnmasse:
Milch zum Kochen bringen. Unter ständigem Rühren Mohn, Zucker und Vanillezucker zugeben und 5 Minuten köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen und nach ca. 5 Minuten Butter und Ei unterrühren.

Teig:
Mehl, Backpulver und Salz vermischen. Zucker, Vanillezucker, Ei und Butter dazugeben. Das Ganze zügig mit den Händen oder mit dem Knethaken des Rührgeräts zu Streuseln verkneten.
3/4 des Teiges auf dem Boden der Springform verteilen und zu einem Boden andrücken. Ein Rand ist nicht notwendig. Die ausgelegte Backform und die restlichen Streusel kühl stellen.

Quarkmasse:
Zucker und Eier verrühren. Quark, Sahne, Milch, Puddingpulver zugeben und das Ganze zu einer homogenen Masse mischen.

Springform mit dem Streuselboden aus dem Kühlschrank nehmen. Maximal 2/3 der Mohnmasse auf den Teig streichen. Den Rest beiseite stellen. Die Quarkmasse auf dem Kuchen verteilen und glatt streichen. Gekühlte Streusel darüber bröseln. Mit einem Teelöffel die restliche Mohnmasse-Kleckse auf die Quarkmasse geben.

Im vorgeheizten Backofen bei 180°C 50 Minuten backen. Wer die Streusel gerne ein bisschen dunkler und knuspriger mag, kann den Ofen nach 45 Minuten auf Oberhitze stellen und noch 10 Minuten backen.
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und mit dem Messer einmal um den Rand fahren (hilft gegen Rissbildung beim Abkühlen) bei leicht geöffneter Backofentür (ich klemme immer ein Messer ein) auskühlen lassen.

Tipp:
Wer keine Mohnmühle hat, kann für die Mohnmasse auch fertiges Mohnback verwenden. Dann entfallen die restlichen Zutaten der Masse und das Aufkochen.

Viele liebe Grüße
von eurem Backluder

Milchmädchen-Erbeertorte

Der 18. Geburtstag meiner kleinen Lieblingsnichte (bevor es zu Missverständnissen kommt – ich habe auch eine große Lieblingsnichte ;-)) stand an. Juhu – eine hervorragende Gelegenheit, endlich einmal wieder eine Geburtstagstorte ohne jegliche Vorgaben zu backen. Das mag ich am allerliebsten.
Die Entscheidung fiel letztendlich auf eine Milchmädchentorte. Das Rezept für diese Torte geistert seit längerer Zeit durch diverse Back- und Tortenforen, ursprünglich kommt es aus Russland.

Obwohl mich anfangs die Zutat „gezuckerte Kondensmilch“ ein wenig (okay – ein wenig sehr) abgeschreckt hat, habe ich mich irgendwann dazu durchgerungen, dieser Torte zumindest eine Chance zu geben. Schließlich hat sie sicherlich nicht umsonst so viele Hobbybäckerinnen für sich begeistern können. Und ja – es hat sich gelohnt. Die Milchmädchentorte bietet wirklich neben der tollen Optik einen ganz besonderen Geschmack und ruft bei den Testessern regelmäßig verzückte Gesichtsausdrücke hervor. Auch wenn das Backen der vielen einzelnen Böden ein bisschen aufwendiger ist, lohnt sich die Mühe.

Ich habe die Torte schon in den verschiedensten Geschmacksrichtungen (Zitrone, Eierlikör…) gefüllt. Dieses Mal habe ich mich, passend zur Jahreszeit, für eine fruchtige Erdbeer-Variante entschieden.

Auf dem Bild erkennt man gut die einzelnen Schichten. Die Torte kann man natürlich auch ganz klassisch komplett mit Sahne einschmieren. Ich mag sie aber am liebsten „nackig“ und finde die sichtbaren Böden total schön.

Das kommt rein:

1 Dose (400 g) gezuckerte Kondensmilch, z.B. Milchmädchen
2 Eier
180 g Mehl
10 g Backpulver
etwas Wasser
400 ml Sahne
Erdbeer-Fruchaufstrich
ca. 500 g frische Erdbeeren

So geht’s:
 

Laut Originalrezept zeichnet man auf Backpapier 8 Kreise mit 23 cm Durchmesser auf, auf denen später der Teig verstrichen wird. Nachdem ich weder über besonders viel Geduld noch über eine Vorliebe für filigrane Arbeiten verfüge, habe ich mir eine eigene Vorgehensweise erarbeitet. Ich lege auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech einen Ring, der mir die Begrenzung vorgibt. Super eignet sich dafür beispielsweise der große Ring aus dem Ausstechset von Ikea (siehe Bild unten).

Am besten bereitet man zwei Bleche mit Backpapier vor und schiebt diese dann abwechselnd in den Ofen. Während der eine Boden backt, kann man auf dem zweiten den nächsten Teig verstreichen. Aber bitte unbedingt daran denken, den Kunststoffring vor dem Backen zu entfernen. Ansonsten gibt es eine ziemliche Sauerei. 😉

Backofen auf 200° vorheizen.

Eier und Kondensmilch cremig schlagen. Mehl und Backpulver darüber sieben und unterheben.
Die Teigmenge reicht bei mir für 8-10 Böden. Hierfür 1,5 bis 2 Esslöffel Teig auf das Backpapier geben und innerhalb des Kreises verteilen.

Den verstrichenen Teig für etwa 5 Minuten backen. Am besten das Ganze anfangs ein bisschen im Auge behalten, damit man ein Gefühl für die Backzeit des eigenen Ofens bekommt. Wenn der Boden goldgelb wird und sich erste braune Stellen bilden, ist er fertig. In der Zwischenzeit den nächsten Boden vorbereiten.

Hinweis: Der Teig dickt mit der Zeit an – einfach zwischendurch mit einem Spritzer Wasser wieder etwas verdünnen.

Nach dem Backen sofort das Backpapier von den fertigen Böden abziehen und die Böden auf einem Kuchenrost oder auf einem Teller auskühlen lassen. Ich lege immer ein Back- oder Butterbrotpapier unter, damit nichts verklebt.

Wenn die Böden ausgekühlt sind, die Sahne steif schlagen. Wer es gerne süß mag, kann etwas Vanillezucker zur Sahne geben. Einen schönen Boden beiseite legen und die anderen mit der Sahne bestreichen. Die bestrichenen Böden schichten. Zuletzt den übrigen Boden als Deckel oben drauflegen und etwas andrücken. Die Torte über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Die nach dem Backen eher zähen Böden werden weich und fluffig und … lecker.

Am Verzehrtag erfolgt dann die Verzierung. Hierfür noch einmal einen Becker Sahne schlagen und damit die Oberseite dekorieren. Dieses Mal habe ich mit der runden Spritztülle Sahnetupfen gesetzt. Einen Teil der Erdbeeren pürieren und über die Sahne gießen. Zuletzt mit Erdbeerscheiben oder -stücken dekorieren.

Tipp: Wenn die Torte nicht zeitnah verzehrt wird, würde ich empfehlen, die Schnittflächen der Erdbeeren dünn mit etwas Fruchtaufstrich zu bestreichen. Dann sieht es länger frisch und appetitlich aus.

Viele liebe Grüße
von eurem Backluder